Seit gut einem halben Jahr ist Googles neue Bilderkennungssoftware „Google Lens“ auch in Deutschland nutzbar – als App oder innerhalb des Google Assistants. Wir haben uns gefragt, was kann das neue Programm von Google wirklich? Und wie erfolgreich verlief der Start der Software hier in Deutschland? Wie sieht das Feedback der ersten Nutzer aus?
Über Google Lens kann der Nutzer viele verschiedene Informationen erhalten. Das Programm erkennt Flora und Fauna, Gebäude und berühmte Personen und gibt dazu mehr Bilder, Texte und Links aus, die weiterführende Infos enthalten. Die App ist momentan allerdings nur mit Einschränkungen verfügbar. Wirft man einen Blick in den Google Play Store, erkennt man sofort, dass Google viele Zugriffsrechte fordert und auch nur auf Smartphones mit mindestens Android 6.0 funktioniert. Jedoch können auch viele Modelle wie das Samsung Galaxy S8 Plus oder das Nokia 7 Plus, auf denen bereits die neuste Android-Version vorhanden ist, die App nicht nutzen. Warum die App auf diesen Geräten nicht läuft, wurde bisher noch nicht hinreichend geklärt. Womöglich handelt es sich um einen Fehler bei der Auslieferung, oder einige Modelle sind noch problembehaftet. Die Bewertungen vieler Nutzer sahen auch aufgrund dessen nicht sonderlich gut aus für Google Lens.
Zudem kritisieren die Nutzer die umfangreichen Zugriffsrechte, die Google Lens zur Installation der App erfordert. Darunter zahlreiche Web- und App-Aktivitäten und Sprach- und Audioaktivitäten, ohne deren Freigabe für Google die App nicht heruntergeladen werden kann.
Die Vorteile von Google Lens
Hat man die technischen und rechtlichen Hindernisse überwunden, so steht dem Nutzer die Welt der Bilderkennung vollends offen. Die App funktioniert auf Geräten, welche die App unterstützen, in der Regel ohne große Fehler und erkennt das Objekt durch die Kameralinse meist sehr schnell. Dank eingebauter künstlicher Intelligenz gelingt es, die passende Zuordnung vorzunehmen und eine Definition oder Hintergrundinformation zu liefern. Das einzige Problem: Teilweise wurden diese Informationen noch nicht übersetzt, sie sind recht allgemein gehalten oder sind vereinzelt sogar falsch.
Deutlich besser hingegen funktioniert die Erkennung von Tieren und Pflanzen. Auch die Erkennung von Möbelstücken gelingt Google Lens in der Regel problemlos. Richtet man die Kamera auf ein bestimmtes Möbelstück, identifiziert die App das Objekt und liefert dem Nutzer Kaufmöglichkeiten zu ähnlichen Modellen. Selbiges gilt für Kleidungsstücke und Dekoartikel. Des Weiteren macht sich die künstliche Intelligenz des Programms auch bei handgeschriebenen Notizen bemerkbar, sie markiert, kopiert und fügt den Text beispielsweise in eine andere App ein. Nützlich auf Reisen: Erscheint in der Kameralinse eine Sehenswürdigkeit, so liefert Google Lens auch hierzu weitere Informationen, wie zum Beispiel die Öffnungszeiten und Bewertungen von Besuchern.
Von einigen Kleinigkeiten abgesehen, ist Google Lens ein äußert innovatives und zukunftsträchtiges Programm, das seinem Nutzer einen großen Mehrwert im Alltag liefert. Wer bereit ist, Google die vielen Zugriffsrechte zu erteilen und zudem eines der neusten Handymodelle besitzt, der kann mit dem Bildanalyse-Tool viel Spaß haben.