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Deutsche Journalisten vertrauen Twitter und Co. nicht

Die „Oriella Digital Journalismus Studie“ untersuchte auch dieses Jahr das Nutzungsverhalten von Social Media Angeboten der Journalisten aus 15 verschiedenen Ländern. Fakt ist: In vielen Redaktionen Deutschlands setzt man sich offensichtlich nur sehr ungern mit den neuen Medien auseinander. Anhand der aktuellen Ergebnisse ist Deutschland hinter Italien das Schlusslicht. Aktuell nutzen ca. 30 Prozent der Journalisten Twitter. Generell stieg die Twitter-Nutzung in den letzten Jahren von 47 Prozent auf 59 Prozent.

Dennoch ist Deutschland im direkten Ländervergleich schwach aufgestellt, da nur jeder dritte Journalist auch einen eigenen Account vorweisen kann. Nur in China wird Twitter noch weniger genutzt, aber dort ist der Dienst auch gesperrt. Vor allem englischsprachige Kollegen nutzen den Micro-Blogging-Dienst weitaus häufiger: Insbesondere in Kanada weisen 90 Prozent der Publizisten einen Account vor. Dennoch gab es einen Wandel in den Redaktionen, wenn man den Ergebnissen der Studie trauen darf. Wichtige Meldungen werden laut Aussage von einem Drittel der Journalisten zunächst online und mobil veröffentlicht, bevor es in den Druck geht. Die Verlagshäuser wechselten ihre Strategie zu „Digital First“. Weltweit nimmt die aktive Nutzung unterschiedlichster Social Media Dienste immer mehr zu.

Blogs und auch Microblogs werden von den Journalisten immer häufiger als authentische Quelle wahrgenommen und entsprechend verwertet. Das mag auch daran liegen, dass ebenfalls jeder dritte Journalist einen eigenen Blog betreibt. Dennoch gelten diese Social Media Quellen oft noch nicht als eindeutige und einzige Quelle aus. Sie dienen oft noch als Informationsbasis oder als Anregung für ein bestimmtes Recherchethema. Neue Medien als alleinige Quelle für einen Artikel sind nach wie vor noch nicht weit verbreitet. Die Skepsis am Wahrheitsgehalt ist häufig zu groß – vor allem bei aktuellen Themen wie den Unruhen in Istanbul. Der digitale Journalismus befindet sich aktuell in einer Phase zwischen passivem Zuschauer der Social Media und der aktiven Teilhabe in den Netzwerken. Die Ergebnisse der Studie, die nun seit fünf Jahren durchgeführt wird, zeigen jedoch, dass das Interesse an den neuen Medien-Inhalten wächst.

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