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Google zentralisiert EU-Geschäft

Im langen Streit um die Macht Googles in den EU-Staaten reagiert der US-Konzern nun und bündelt sein Geschäft in einer europäischen Unternehmenszentrale. Matt Brittin wird von nun an als Geschäftsführer in London für Europa, den Mittleren Osten und Afrika eingesetzt.

Googles kritisches Europageschäft

Bereits seit einiger Zeit ist Google zum einem Zankapfel der europäischen Politik geworden. Immer wieder werden die Praktiken des Suchmaschinenriesens angeprangert: Zum einen geht es um Datenschutz- und Urheberrechtlinien, aber auch um Wettbewerbsverstöße. Bisher reagierte Google vor allem defensiv, nahm zähneknirschend des EuGH-Urteil zum „Recht auf Vergessen“ hin oder entfernte seine Newsrubrik aus seiner Seite für Spanien, als es Verlagen für die Vorschau von Texten Abgaben zahlen sollte. Mit der Zentralisierung seiner Geschäfte geht das Unternehmen nun ganz offensiv einen ersten Schritt für die Gründung eines einheitlichen europäischen Marktes.

Neue Chancen im Wettbewerb

So werden die bisher zwei Tochtergesellschaften in Europa zu einem Unternehmen zusammengefasst: Matt Brittin, bisher für Nord- und Westeuropa zuständig, wird ab sofort als Geschäftsführer das gesamte europäische Geschäft leiten. Carlo D’Asaro Biondo, bisher vor allem für das Ost- und Südgeschäft in Europa zuständig, wird im neuen Unternehmen die Handels- und Partnerbeziehungen im europäischen Raum leiten. Zwar gibt es nach wie vor Google-Zweigstellen in den einzelnen Mitgliedsstaaten, die Geschäftsführer der jeweiligen Standorte müssen aber nun regelmäßig an Brittin berichten, der in der europäischen Firmenzentrale in London den Überblick behalten soll. Laut Brittin ermögliche der Zusammenschluss Google eine bessere Reaktion auf die lokalen Bedingungen und Chancen. Googles offizieller Unternehmenssitz bleibt indessen das steuergünstigere Dublin.

Anreize für Politik und Wirtschaft

Der US-Konzern will mit dem Zusammenschluss nun endlich eine Basis für ein einheitliches, europaweites Wachstum schaffen und auf besser regulatorische Probleme reagieren. Zwar besitzt Google mit seiner Suchmaschine bereits die Markthoheit in Europa, steht aber aufgrund dieser Position und seinen Handhabungen immer wieder in der Kritik. So prüft die EU-Kommission derzeit, ob Google gegen Wettbewerbsrichtlinien verstößt. Mit dem Zusammenschluss wolle Google, so das Unternehmen, sich nun auf die Vereinheitlichung des europäischen Marktes vorbereiten. Google spielt den Ball damit zurück an die Politik, die für entsprechende Grundlagen sorgen muss. So ist Experten zufolge eine einheitliche europäische Datenschutzregelung unumgänglich, um das digitale Geschäft in der EU anzukurbeln. Derzeit stoßen Unternehmer der Branche noch wahrhaftig an Grenzen, wenn sie ihre Geschäfte in mehreren EU-Staaten betreiben wollen – die z.T. gänzlich verschiedenen Regularitäten stehen ihnen im Weg. Google ließ verlauten, dass es viel kreatives Potenzial in den europäischen Unternehmungen sehe, innovative Ideen und technisches Know-how zu deren Umsetzung seien vorhanden. Ein europäischer Konsens trägt für Google aber auch das Risiko, von der EU einheitlich in die Schranken gewiesen zu werden.

Quelle: http://goo.gl/iX3FTn

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