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Online-Handel: Die Chance der Dienstleistungsanbieter

Das E-Commerce boomt. Vom Pullover bis zum Obstkorb kann mittlerweile nahezu alles online erworben werden, die Zahl der virtuellen Shops steigt stetig. Der Dienstleistungsbereich hinkt diesem Trend allerdings noch deutlich hinterher. Nicht nur Handwerker & Co, sondern auch Anbieter wie große Finanzinstitute, die man längst als Global Player der digitalen Welt vermuten würde, haben hier noch deutlichen Nachholbedarf. Online-Offline-Kooperation heißt das Stichwort.

Die ARD und das ZDF haben es dieses Jahr in einer Studie gemessen: Fast 80 Prozent der Bundesbevölkerung surfen regelmäßig im Netz. Die öffentlichen und privaten Sendeanstalten kommen ihren Zuschauern deshalb schon seit längerer Zeit entgegen und bieten fast alle Sendungen auch als Streams an, Zeitungen und Zeitschriften bauen ihre Online-Portale aus und bieten digitale Abos oder Click&Pay Angebote für einzelne Artikel. Aber nicht nur der Konsum der Massenmedien hat sich ins Internet verlagert, auch der Handel findet vor dem Bildschirm statt. Gerade der Warenverkauf, wie ihn bspw. Amazon betreibt, profitiert vom Geschäft im Internet. Bei Serviceanbietern sieht es dagegen schon anders aus: Hier liegen vor allem Buchungsportale für Reisen hoch im Kurs der Nutzer, bei Dienstleistungsangeboten wie handwerklichen Arbeiten, Pflegediensten, Reinigungsservices oder Kinderbetreuung, die in der Regel lokal positioniert sind, stagnieren Online-Angebot und -Nachfrage. So gaben laut einer neuen Studie zum Thema 77% der Befragten an, dass Ihnen überhaupt nicht bekannt sei, dass entsprechende Services auch online gebucht werden können.

LOKALE ANBIETER: PROBLEME & POTENZIAL

Mario Fischer, Direktor des tms Instituts für Technik & Marktstrategien in Nürnberg sieht das Problem im fehlenden Angebot begründet: „Verbraucher finden viel zu wenige Angebote.“ Folglich wird auch kaum online danach gesucht. Laut Fischer sind für viele Anbieter vor allem die Algorithmen der Suchmaschinen eine Hürde; lokale Angebote gingen in der Masse an Angeboten häufig unter. Gerade hier wird Google aber aufholen, wie das kürzlich ausgerollte Pigeon-Update, das sicherlich nicht das letzte seiner Art sein wird, zeigt. Auch Einträge bei Google Maps eignen sich hervorragend für lokale Suchen. Kleine oder mittelständische ortsgebundene Anbieter sollten also definitiv auf lokale Suchbegriffe optimierte Webauftritte anlegen, denn im gedruckten Branchenbuch sucht schon heute noch kaum jemand und eine „goolgebare“, ansprechende Homepage vervollständigt das Unternehmensprofil.

 

 

ON- & OFFLINE: DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN

Aber nicht nur bei den kleineren Anbietern wird Potenzial verschenkt. E-Commerce Experte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein sieht bspw. im Bankensektor Nachbesserungsbedarf, wie er dem Handelsblatt verriet. Zwar sind ca. 50 der 90 Millionen bei deutschen Banken registrierten Girokonten Online-Konten, Beratungsleistungen bieten die Finanzinstitute aber meist vor Ort in den Filialen an. Sinnvolle Servicekonzepte für die Zukunft verbinden die digitalen mit der analogen Welt und nutzen Verbindungen zwischen den Handelsbereichen. So macht es bspw. das Portal MeinAuto.de, auf dem Kunden ihr Wunschauto mit Kriterien zusammenstellen können, die vom Preislimit bis hin zur Farbe der Innenausstattung reichen. Die Plattform übernimmt dafür aktuelle Daten verschiedener Autohändler und vermittelt den konkreten Autowunsch des Kunden dann an einen Anbieter in seiner Nähe. So konnte MeinAuto.de im letzten Jahr mehrere zehntausend Neuwagen vermitteln. Die Verkaufsplattform Amazon konzentriert sich dagegen auf die Handwerker und hat in den USA einen Onilne-Marktplatz für handwerkliche Dienste eingerichtet. Wie Kunden diese Art von Dienstleistungsangeboten annehmen, bleibt nun noch abzuwarten.

Quelle: http://goo.gl/wLDb16

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