Sie scheinen für die meisten Marketer so beliebt wie Endkunden: Facebook-Fans. Dass ein Like oder Kommentar auf Facebook allerdings nicht gleich einen neuen Kunden generiert, sollten sich Anbieter immer wieder ins Gedächtnis rufen. Social Media Marketing ist durchaus sinnvoll, aber nur, wenn man es auch entsprechend einsetzt.
Datenflut tut selten gut
Wenn man auf Werbebannern oder -plakaten das blaue Logo des bekanntesten sozialen Netzwerkes mehr beachtet, als die Informationen des eigentlichen Anbieters, läuft für letzteren etwas gewaltig schief. Denn das Ziel der teuren Marketing-Investition war sicherlich nicht, Werbung für Facebook zu schalten. Im Namen der Netzwerkreichweite konzentrieren sich allerdings viele Unternehmen immer mehr darauf, immer überall präsent zu sein. Soziale Netzwerke bieten mit ihrer vielfältigen Nutzerschicht da scheinbar die rechte Grundlage. US-Studien zeigen allerdings immer wieder, wie gering die Reichweiten sind (Ogilvy konstatierte im März bspw. , dass Brand Sites auf Facebook nur ca. 2% ihrer Fans erreichen) und wie schwer das Tracking der daraus erfolgten Umsätze ist. Dies gilt vor allem für die so genannten „organischen“ Posts, d.h. alle Nachrichten, die von Facebook nicht als Werbung markiert und prominent platziert werden. Aber selbst die kostenpflichtige Marketingvariante wird zunehmend schwieriger, denn Facebook hat bereits angekündigt, seine Werbeanzeigen in Zukunft deutlich einzuschränken. Das ist höchstwahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass Nutzer sozialer Netzwerke empfindlich auf Werbung innerhalb dieser Systeme reagieren: Für sie bedeuten Facebook & Co nach wie vor vor allem privaten Austausch, wenngleich diese Ansicht bei den problematischen Datenschutzbestimmungen des Netzwerkes grotesk anmutet.
Das Potenzial von Facebook & Co
Sind soziale Netzwerke damit keine sinnvollen Marketingplattformen? – Doch, aber, man sollte sich – wie bei allen anderen öffentlichen Kanälen auch – genau überlegen, wie man sie einsetzt. So werden Nachrichten im organischen Bereich oftmals nur dann weitreichend geteilt, wenn sie besonders originell oder lustig sind. Das zu bewerkstelligen, ist oft eine große Herausforderung und kann im schlimmsten Fall zu vielen negativen statt positiven Reaktionen führen. Reichweite funktioniert eben in beide Richtungen. Wie man erfolgreich Strukturen der Netzwerke nutzt, hat kürzlich Multimedia-Anbieter Saturn gezeigt: Nachdem ein Insider ausgeplaudert hatte, dass Saturn eine „Zahl 2, nimm3“-Aktion plant und die Information ausgehend von der Plattform myDealz auch in den Social Networks die Runde machte, reagierte Saturn selbst mit Bildern und Videos und startete auf Facebook die Suche nach dem „Super-Verräter“. Das Video wurde tausendfach geteilt und Saturn machte aus einem Informationsleck eine erfolgreiche Promo-Aktion.
Online-Marketing ist vielseitig
Das Beispiel zeigt, wer schnell und gezielt agiert, nutzt das Potenzial sinnvoll aus. Wer dagegen gezielt Werbung schalten will, ist mit anderen Maßnahmen, wie bspw. dem Schalten von Anzeigen in Suchmaschinen (Google AdWords & Co) besser beraten, da hier Angebote direkt auf Suchanfragen der Nutzer zugeschnitten werden. Funktional kann auch ein gutes E-Mail-Marketing sein, ein sinnvoll geführter Newsletter orientiert sich bspw. an einem festen Kundenstamm, der bereits mit seinem Beitritt zur Liste grundlegendes Interesse an thematisch relevanten Neuigkeiten zeigt.
Quelle: http://goo.gl/l5RSpB