Die Spekulationen haben sich bewahrheitet: Anfang 2018 wird Google seinen Browser Chrome mit einer Adblocker-Software ausstatten. Das Unternehmen wolle so den Kampf gegen schlechte Online-Werbung unterstützen.
Dazu hat sich Google der „Colation for better Ads“ angeschlossen, die in Folge auch definieren wird, welche Werbeformate dem Adblocker in Chrome zum Opfer fallen. Geblockt werden also nicht sämtliche Werbebotschaften, sondern nur diejenigen, die von der Initiative als nicht akzeptabel eingestuft werden. Dazu zählen Full Page Interstitials, also Anzeigen, die den gesamten Webseiten-Content überdecken, Anzeigen, die sofort mit Ton starten und Flash Ads. Zudem werden die Werbeanzeigen auf dem mobilen Browser ausgeblendet, sobald die Werbebanner-Dichte 30 Prozent übersteigt.
Warum geht Google gegen störende Werbung vor?
Wie Google bekannt gab, wird die Software standardmäßig sowohl in der mobilen als auch in der Desktop-Version des beliebten Browsers (der weltweite Marktanteil von Chrome liegt mobil bei rund 47 Prozent, auf dem Desktop bei fast 58 Prozent) integriert. Nutzer können die Anwendung jedoch eigenständig ein- und ausschalten.
Der „Coalition for better Ads“ schlossen sich im Herbst vergangenen Jahres bereits namhafte Unternehmen wie Facebook und Procter & Gamble an. Ziel sei es, mit besseren Werbeformaten das digitale Nutzererlebnis zu verbessern. Dazu sollen neue globale Standards für Werbung im Internet erarbeitet werden.
Für Unternehmen wie Google und Facebook, deren Haupteinnahmequelle Werbung ist, ist das im ersten Moment ein durchaus überraschender Schritt, doch bei genauer Betrachtung passt die Mitarbeit in der Initiative in die langfristige Ausrichtung der Tech-Giganten, die eigenen Nutzer möglichst lange und intensiv an die eigenen Produkte und Services zu binden: Werbeblocker anderer Firmen kosten die Unternehmen Werbeeinnahmen. In einer Studie von Google, gaben im vergangenen Jahr 69 Prozent der Befragten an, durch nervige Werbung zur Installation eines Adblockers motiviert zu werden. Mit einem standardmäßig eingebauten Werbeblocker in Chrome kann Google jedoch selbst bestimmen, welche Inhalte zulässig sind – im Gegensatz zu derzeit verbreiteten Add-Ons, die Werbung komplett blocken.
Quelle: https://goo.gl/Q9egYI