Die Messenger- und Foto-App Snapchat ist in aller Munde – ob sich die Medienpräsenz der Plattform auch für Werbekunden bezahlt macht, verrät eine aktuelle Studie der Werbeagentur Universal McCann.
Snapchat – Vor allem für Jugendliche interessant
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Snapchat zwar durchaus Potenzial als Werbeplattform hat, sich dieses jedoch auf bestimmte Zielgruppen beschränkt. Denn wie kaum ein anderes soziales Netzwerk werde es vor allem von Teenagern benutzt. Nach Angaben der Universal McCann-Studie verwenden 35,2 Prozent der 16- bis 19-Jährigen die App täglich – fast so viele wie Instagram mit 37 Prozent. Betrachtet man die nächste Generation, ist das Bild bereits ernüchternder: Nur 10 Prozent der 20- bis 29-Jährigen nutzen die App jeden Tag. In der Gruppe zwischen 30 und 39 Jahren sogar nur noch 2,9 Prozent. Die Studie zeigt: Menschen ab 20 werden mittels Snapchat nur begrenzt erreicht.
McCann sieht die starke Fokussierung Snapchats auf die junge Zielgruppe vor allem in den Funktionen der App selbst begründet: War die Story-Funktion, mit der man Bilder und Videos posten kann, die nach 24 Stunden wieder automatisch verschwinden, bei ihrer Einführung 2013 noch etwas Neues, so zog der Hauptkonkurrent Facebook inzwischen nach und stattete im vergangenen Jahr nicht nur das Tochterunternehmen Instagram, sondern im März 2017 auch Whatsapp und Facebook selbst mit eben dieser Funktion aus. Snapchat habe kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Potenzielle ältere Nutzer, die bereits bei Facebook und Instagram aktiv sind, sehen in Snapchat keinen Mehrwert, denn was neben der Story-Funktion bleibt, sind lediglich Geo- und Kamera-Filter.
Instagram – Mehr Optionen für Werbende
Die Studie widmete sich darüber hinaus dem Thema Influencer-Marketing. Laut Universal McCann bietet Instagram weitaus mehr Möglichkeiten, für Marken und Produkte zu werben als Snapchat. Neben der größeren Reichweite des Netzwerks haben Influencer auch mehr Optionen, um mittels Verlinkungen und Hashtags die zu bewerbenden Produkte in ihre Posts einzubinden.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Mangel an Optionen für Werbetreibende, ihre Marken und Produkte sinnvoll einzubinden, das Hauptproblem Snapchats sei. Bevor ein Unternehmen Snapchat als Werbeplattform in Betracht ziehe, müsse es sich fragen, ob Snapchat zur eigenen Marke passe und ob die eigene Zielgruppe die Plattform überhaupt nutze.