Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird sich am Mittwoch, 11. April, zum Datenskandal vor dem US-Kongress äußern müssen. Zuvor gibt Zuckerberg einen Einblick über Maßnahmen, die Wahlmanipulationen ab sofort verhindern sollen.
Wie letzten Monat bekannt wurde, soll die Datenanalyse- Firma Cambridge Analytica Daten von 87 Millionen Nutzern illegal an Dritte herausgegeben haben. Diese sollen u.a. auch für den US Wahlkampf herangezogen worden sein. Facebook befindet sich damit in seiner bisher größten Krise.
Künftig soll bei politischen Werbeanzeigen auf Facebook deutlich zu erkennen sein, wer der Auftraggeber ist, wer für die Werbung bezahlt hat sowie von welchem Standort aus die Werbeanzeige veröffentlicht wurde. Hierfür lässt sich Facebook eine Liste mit entsprechenden Themen von Organisationen bereitstellen.
Zuckerberg ist sich bewusst, dass diese Maßnahmen zwar keine Absicherung gegen Datenmissbräuche darstellen, dennoch soll der Gebrauch von gefälschten Facebook-Profilen zur Schaltung von Werbung erschwert werden. Der Job von 1.000 neuen Facebook-Mitarbeitern wird es sein, Werbekunden anhand ihrer Facebook-Profile zu überprüfen. Gerade vor den bevorstehenden Kongresswahlen in den USA und dem Wahlkampf in Mexiko, ist eine solche Maßnahme von großer Bedeutung.
Die Anzahl der Betroffenen des Datenskandals in der EU wird auf 2,7 Millionen geschätzt. Erst am vergangenen Freitag verbreitete sich die Information, dass Facebook seit mehr als zwei Jahren Kenntnis von dem Datenleck hatte. Facebook-Geschäftsführerin Sandberg erklärt, dass Cambridge Analytica zwar beteuerte, die Daten gelöscht zu haben, doch hatte es hierzu nie eine Kontrolle seitens Facebook gegeben. Sandberg stuft dies als Fehler ein und räumt ein, dass „nicht genug getan“ wurde, um die Nutzerdaten vor Missbräuchen zu schützen. Ob es sich hierbei um das einzige Fehlverhalten in Bezug auf den Umgang mit sensiblen Nutzerdaten handelt, soll durch Untersuchungen ermittelt werden.
Quelle: https://bit.ly/2GIHLxj