Die diesjährige Entwicklerkonferenz des Suchmaschinenbetreibers Google ist beendet und brachte die Erkenntnis: Datenschutz ist der neue Trend im Silicon Valley. Die Konferenz wurde von Google ursprünglich zum Zweck der Weiterbildung für seine Entwickler ins Leben gerufen. Mittlerweile jedoch ist die jährliche Konferenz für den Konzern auch zu einer Gelegenheit geworden, die neusten technischen Trends zu präsentieren, an denen gearbeitet wurde. Dieses Jahr gab es keine grundsätzlichen Neuerungen vorzustellen, jedoch stand das Thema Datenschutz und Privatsphäre ungewöhnlich stark im Fokus. Unter anderem versprach Google-CEO Sundar Pichai: „Die Daten bleiben auf deinem Handy“.
Für Google ist das eine ungewohnte neue Tonart, bedenkt man die offensichtliche Sammelleidenschaft und den Umgang mit den Daten der Nutzer. Google hat sich über die Jahre dank seiner zahlreichen Entwicklungen (Gmail, Chrome-Browser, YouTube, Android) eine beträchtliche Menge an Daten zugelegt, die für weitere Produktinnovationen genutzt werden. Dabei war Datenschutz nie das größte Anliegen des Konzerns, zumal es auch erst in Anbetracht der jüngsten Skandale um Facebooks Datennutzung für die Nutzer selbst ein wichtiges Thema wurde. Sowohl bei den Nutzern als auch den Technologiekonzernen scheint nun ein Umdenken eingesetzt zu haben.
Umgesetzt wurde dieser Gedanke nun konkret anhand der Option, Daten, die Google erhebt, automatisiert alle drei bis 18 Monate löschen zu können, darunter auch Daten zum Aufenthaltsort, die über Maps erhoben werden. Außerdem teilt der in die Kritik geratene Sprachassistent Duplex dem Gesprächspartner nun in Telefongesprächen mit, dass er ein maschinelles Programm ist. Dies war bisher nicht der Fall, woraufhin Medien und Nutzer empört reagiert hatten.
Eine weitere Neuerung betrifft den Google Assistant. Bei der Nutzung des Sprachassistenten wurden die Befehle des Nutzers auf den Google-Servern gespeichert, künftig sollen die meisten Befehle allerdings direkt auf dem Gerät des Nutzers abgelegt werden.