Nach der Verkündung der FTC, eine Geldstrafe in Höhe von fünf Milliarden Dollar über Facebook zu verhängen, sind die Quartalszahlen des Konzerns erheblich belastet. Bei dem Streit mit der amerikanischen Verbraucherschutzbehörde ging es um den letztjährigen Datenskandal, bei dem Facebook-Informationen missbräuchlich vom britischen Unternehmen Cambridge Analytica genutzt wurden. In einem weiteren Vergleich mit der Börsenaufsicht SEC einigte sich Facebook auf eine Strafzahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar. Auch hierbei ging es um die Kommunikation von Facebook im Rahmen der Cambridge-Analytica-Affäre.
Das Unternehmen steht angesichts zahlreicher Skandale in Sachen Datenschutz verstärkt im Visier der Behörden und droht aufgrund seiner vorherrschenden Marktposition, in den Fokus kartellrechtlicher Untersuchungen zu geraten. Seit dieser Woche ist nun auch bekannt, dass das amerikanische Justizministerium die führenden Online-Plattformen des Landes, das inkludiert voraussichtlich auch Google und Amazon, auf etwaige Wettbewerbsverstöße hin prüfen will.
Angesichts der verhängten Geldstrafen und einigen Auflagen durch die FTC äußerte Vorstandsvorsitzender Zuckerberg, eine „größere Veränderung“ stünde dem Unternehmen bevor, die zum Beispiel dazu führen könnte, dass die Einführung neuer Produkte mehr Zeit beanspruchen könnte, als planmäßig veranschlagt.
Nettogewinn von Facebook gesunken
Im zweiten Geschäftsquartal ist demnach auch der Nettogewinn um 49 Prozent gesunken. 2,6 Milliarden Dollar konnte das Unternehmen erwirtschaften. Der Umsatz hingegen stieg um 28 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar, nach Berechnungen von Analysten wurden 16,5 Milliarden erwartet.
Die zahlreichen Datenschutz-Verfehlungen des Konzerns schienen die Nutzer bislang wenig zu stören. Die Mitgliederzahl derjenigen, die mindestens einmal im Monat den Dienst nutzen, stieg im Quartal von 2,38 Milliarden auf 2,41 Milliarden an. 1,59 Milliarden Nutzer sind täglich auf Facebook anzutreffen, auch dieser Wert konnte ein Plus um 3 Millionen verzeichnen. Für Europa stagniert der Wert allerdings bei 286 Millionen.