Schon seit tausenden von Jahren erzählen sich Menschen Geschichten. Dabei ist es egal, ob es sich um reale oder fiktionale Erzählungen handelt – sie bereiten uns einfach Freude. Höhlenmalereien zeugen davon, dass sich schon die Menschen in der Steinzeit mit Geschichten vergnügten.
Das menschliche Gehirn ist zum Verstehen von Geschichten ausgelegt, denn es sucht dauerhaft nach Informationsmustern, die es miteinander in Bezug setzen kann, wodurch wiederum Bedeutungen entstehen. Eine Erzählung liefert genau ein solches Informationsmuster. Mit Geschichten können Emotionen vermittelt und Verbundenheit zwischen Erzähler beziehungsweise Erzählerin und Zuhörer oder Zuhörerin geschaffen werden.
Was mit mündlichen Erzählungen funktioniert, klappt auch im digitalen Bereich. Im Online Marketing kann man sich die Arbeitsweise des Gehirns und die damit verbundene Vorliebe für Geschichten zunutze machen.
Im Internet herrscht ein regelrechter Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer und Nutzerinnen. Die Zeitspanne, in der sich Personen auf einen Aspekt konzentrieren, wird immer geringer, jedoch steigt das Angebot an Inhalten immer weiter an. Es gilt also, relevant für Nutzer oder Nutzerin zu bleiben. Mit einer guten Geschichte, die Menschen begeistert, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Was ist Storytelling?
In den letzten Jahren wurde die Methode des Storytellings für Marketing-Maßnahmen immer beliebter und wird deshalb von vielen Online Marketing Dienstleistern empfohlen. Der Begriff bezeichnet die Präsentation von Informationen anhand einer Erzählung. Dabei soll eine zentrale Botschaft mithilfe einer Geschichte an den potenziellen Kunden oder die potenzielle Kundin übertragen werden. Geschieht dies richtig, können bei ihm oder ihr Emotionen hervorgerufen werden, wodurch sich eine Möglichkeit zur Identifikation mit dem Erzählenden ergibt.
Der goldene Kreis
Damit Ihnen das Erzählen der eigenen Unternehmensgeschichte gelingt, sollten Sie sich an den Leitfaden von Simon Sinek halten. Dieser formulierte drei Kernfragen, die das sogenannte „Golden Circle“-Prinzip bilden. Es spricht alle wichtigen Aspekte an, die bei einer begeisternden Geschichte unabdingbar sind.
1. Warum tun Sie, was Sie tun?
Um diese Frage mit Ihrer Geschichte beantworten zu können, sollten Sie Ihre Motivationen, Ihre Werte und auch Visionen mit in die Erzählung integrieren. Die Frage nach dem Grund ist die wichtigste der drei aufgelisteten und gilt deshalb als erster Orientierungspunkt für das Schreiben einer Erzählung. Da viele Unternehmen sich des Hintergrunds Ihrer Handlungen nicht bewusst sind, stechen Sie so aus der Masse der Unternehmen heraus.
2. Wie setzen Sie es um?
Auch sollten Sie die Frage nach der Umsetzung beantworten, indem Sie Prozesse oder Vorgehensweisen schildern, die Sie näher an die Erreichung Ihres Ziels bringen.
3. Was genau bieten Sie?
Als letztes ist es wichtig, das Produkt zu präsentieren. Dies kann Ergebnis eines Vorgehens sein, oder die Lösung für ein Problem. Lassen Sie Ihre potenziellen Kundinnen und Kunden wissen, wovon sie profitieren können.
Die drei wichtigsten Bestandteile einer Geschichte
Gutes Storytelling beinhaltet außerdem immer Charaktere, die auf einen Konflikt stoßen und diesen lösen möchten. Auch in der Entertainment-Branche bedient man sich dieser Leitlinie. Erzählen Sie Ihre Unternehmensgeschichte, sollten Sie sich Ihren Kunden und Kundinnen präsentieren, ihnen die Beweggründe für die Gründungsidee Ihres Unternehmens schildern und das Produkt oder die Dienstleistung als Konfliktlösung vorstellen.
Die mediale Landschaft ermöglicht heutzutage nicht nur eine schriftliche Übermittlung von Geschichten als Artikel oder Blogtext. Auch visuelle Inhalte wie Bilder und Videos eignen sich fürs Storytelling im Online Marketing. Wichtig ist, dass das Leitbild Ihrer Marke als Kernbotschaft Ihrer Erzählung bei den Kunden oder Kundinnen ankommt und Vertrauen und Zuneigung erweckt. Außerdem bleiben Sie so im Gedächtnis. Es gibt sogar Lernmethoden, die auf Erzählungen aufbauen.
Storytelling scheint also eine sinnvolle und effektive Form der Kommunikation von Unternehmen mit ihren potenziellen Kunden und Kundinnen darzustellen. Deshalb macht es durchaus Sinn, sich neben technischer Webseitenoptimierung auch mit dem darauf gezeigten Inhalt zu beschäftigen.