Die Suche nach Produkten, Dienstleistung und Informationen könnte so einfach sein, wenn man nicht jedes Mal einen Text in das Suchfeld der Suchmaschine schreiben müsste. Was wäre, wenn man einfach ein Bild einfügen könnte und die gesuchten Informationen erhält? Die visuelle Suche schafft hier eine Lösung, denn Bilder konnten zuvor von Suchmaschinen wie Google zwar wahrgenommen, die Inhalte jedoch nicht erkannt und eingeordnet werden.
Die visuelle Suche, oder auch Visual Search, ist ein Suchverfahren, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer anstelle eines Textes ein Bild in die Suchmaske eingeben können. Der Algorithmus der jeweiligen Suchmaschine sucht nun nach Motiven, die mit dem jeweiligen Bild übereinstimmen oder diesem ähnlich sind. Dies ermöglicht es nicht nur, bestimmte Informationen zu finden, sondern beispielsweise auch ähnliche Outfits, die anschließend von den Nutzerinnen und Nutzern gekauft werden können. Diese Funktion stellt also eine Optimierung der Suchmaschinen dar.
Visuelle Suche ist von großer Relevanz
Die Antwort auf die Frage, warum die visuelle Suche so relevant ist, liegt eigentlich auf der Hand. Denn fast jeder besitzt heute ein Smartphone, besonders in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Aus einer Onlinestudie von ARD und ZDF aus dem Jahr 2020 geht hervor, dass 24 Prozent der über 14-jährigen mindestens einmal im Monat soziale Netzwerke nutzen. Dabei wurde ebenso ersichtlich, dass die visuellen Medien im Trend immer weiter zunehmen.
Besonders das Story-Format wird auf den sozialen Plattformen immer wichtiger. 2011 machte Snapchat den Start, und heute gibt es die Funktion auch auf Plattformen wie Instagram, Facebook, WhatsApp und vielen weiteren. Bilder spielen somit in Bezug auf die Nutzung des Internets eine zunehmend größere Rolle – und das vor allem mobil.
Doch wie funktioniert das nun?
Basis für die visuelle Suche ist ein System, welches wie das menschliche Gehirn agiert. Man sieht etwas und erkennt, was es ist. Ein solches künstliches System muss so ausgelegt werden, dass die Informationen des Bildes mit bereits vorhandenen verglichen werden können. Dabei werden besonders Informationen wie beispielsweise die Farbe, Form und das Muster des Bildes analysiert. Je mehr Referenzen vorhanden sind, desto erfolgreicher läuft die umgekehrte Bildersuche ab.
Nutzerinnen und Nutzer können bei der visuellen Suche ganz einfach ein Foto eines Outfits oder Produktes in die Suchmaske laden und direkt im Kauffenster eines Online-Shops landen. Doch auch Informationen beispielsweise über Pflanzen, Bauwerke oder andere Objekte können durch die Bildersuche gefunden werden. Die Suchmaschine analysiert das Bild und liefert daraufhin die passenden Informationen.
Welche Chancen entstehen für den E-Commerce?
Doch die Funktion, wie die visuelle Suche es bietet, ist nicht nur für Verbraucherinnen und Verbraucher besonders praktisch, auch der E-Commerce-Bereich profitiert davon. Dabei werden eigene und fremde Kanäle unterschieden. In Bezug auf die eigenen Kanäle wird die visuelle Suche ergänzend zur eigentlichen Suchfunktion auf die Webseite oder in die App integriert und bietet so eine Optimierung der Webseite oder App. Besonders in Shopping-Apps des Bereich Mode wird die Bildersuche bereits angeboten.
Fremde Kanäle dienen Unternehmen als Werbeplattform. Durch die visuelle Bilderschließung kann direkt auf die abgebildeten Produkte hingewiesen werden, was die Möglichkeit für aktives Online Marketing bietet. Auf der Social Media-Plattform Instagram kommt hierbei der sogenannte Buy Button ins Spiel. Mittels dieser Funktion können die Content Creator direkt auf die Produkte im Bild hinweisen und den dazugehörigen Onlineshop verlinken. Bisher war dies nur über einen Text in der Beschreibung unter dem Bild möglich.