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Keine Google-News mehr für Spanien

Der Internetriese Google stellt seinen News-Kanal in Spanien zum 16.Dezember ein. Grund dafür ist ein neues Gesetz zum Leistungsschutzrecht, das Anfang 2015 in Kraft treten soll.

Die digitale Welt steht nicht nur hierzulande mit den alt eingesessenen Verlagen im Zwist. Monatelang hatten sich, auch über die deutschen Grenzen hinaus, Verlage mit Amazon um Buchpreisbindungen gestritten. Aber die Verkaufsplattform ist nicht der einzige Dorn im Auge von Springer & Co. Google steht in der Kritik, weil in der Suchmaschine des Konzerns Textauszüge für ihre Trefferanzeigen benutzt. Verlage fordern deshalb schon seit einiger Zeit eine Gebührenpflicht von Google. Im spanischen Parlament stieß dieses Anliegen nun auf Zustimmung, insbesondere von konservativer Seite. So konnte das neue Gesetz zum Leistungsschutzrecht, das maßgeblich von Verlegern vorangetrieben wurde, nur durch die Stimmen der konservativen Volkspartei PP zustande.

Abschläge laut Google zu teuer

Google reagiert darauf nun mit der Streichung seines News-Portals „Google News“. Da in diesem Teil der Suchmaschine in Spanien – wie übrigens auch in Deutschland – keine Werbung geschalten wird, befand der Konzern die neuen Abgaben nicht für tragbar und kündigte an, den Dienst einzustellen. Damit können Nutzer der spanischen Version der Suchmaschine das Angebot nur noch wenige Tage in Anspruch nehmen. In Deutschland ruderten die Verlage bisher von einer solchen Änderung zurück, da Google hier drohte, nur noch Überschriften anzeigen zu wollen, sofern eine Abgabegebühr entstehe.

Zeit für Konkurrenten

Das Geschäft mit den Suchmaschinen ist für Autoren ein zweischneidiges Schwert. Zum einen nutzt Google urheberrechtsgeschützte Textstellen bisher frei für seine Anzeigen, ohne dass die Verlage davon direkt finanziell profitieren. Andererseits erhöht sich durch die Auffindbarkeit ihrer Texte im Netzt auch die Reichweite der jeweiligen Textanbieter. Insbesondere im europäischen Raum kann Google als beliebteste Suchmaschine überhaupt deshalb Regeln diktieren und seine Marktmacht weiter behaupten. In Spanien wird deshalb nun spannend zu sehen, ob intensive Nutzer der News-Dienste schlichtweg zu Google-Konkurrenten wie Yahoo oder Bing, die beide ebenfalls über Nachrichtendienste verfügen, umsteigen.

Quelle: http://goo.gl/eJKbL4

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