Laut The Wall Street Journal arbeitet Google derzeit an einer neuen Targeting-Strategie. Interessant ist diese vor allem für Unternehmen, die über Suchmaschinenwerbung ehemalige und bestehende Kunden auf neue, interessante Produkte aufmerksam machen möchten. Dabei geben Shop-Betreiber und Anbieter von Dienstleistungen Kundendaten wie die Mail-Adressen an Google weiter. Google gleicht die Daten mit denen ab, die ihm selbst vorliegen, also Daten und Adressen von GoogleMail- und YouTube-Accounts, sowie zusätzliche Mail-Adressen, die von den Nutzern hinterlegt wurden. Bei positiven Resultaten, also wenn sich Kunden-Daten und Nutzer-Daten von Google in Verbindung bringen lassen, ist es möglich, dass Google Werbung anzeigt, die dem Konsumverhalten des Anwenders entspricht. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Geld ausgibt, ist natürlich höher, wenn ihm Produkte angeboten werden, die seinen Interessen entsprechen.
Vorreiter Facebook
Neu ist dieses Konzept nicht. Bei Facebook gibt es bereits 2012 die Möglichkeit, dass User aufgrund ihrer Kontaktdaten als Unternehmenskunden identifiziert werden können und speziell angepasste Werbeanzeigen zu sehen kriegen. Auch eine weitere Targeting-Strategie scheint Google sich derzeit bei Facebook abzuschauen: „Lookalike“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Facebook Nutzern Werbeanzeigen eines Unternehmens zeigt, dessen Kunden auf Facebook wiederum ähnliche Interessen aufzeigen, wie der Nutzer, an den sich die Werbung richtet. Amazon-Kunden dürfte diese Strategie ein wenig bekannt vorkommen, gibt es dort doch schon seit Jahren auf Produktseiten den Hinweis „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“ – quasi ein minimalistischer Vorläufer des aktuellen Lookalike-Targeting. Bis Google die Targeting-Strategien umsetzt, wird es sicherlich noch einige Monate dauern. Allein die Aussagen, die zum aktuellen Zeitpunkt vorliegen werden, gelten eher als Insider-Informationen denn als offizielle Mitteilungen.