Kein soziales Netzwerk hat in diesem Jahr für so viel Aufruhr gesorgt wie der Kurznachrichtendienst Twitter Inc. Im April wurde bekannt, dass Elon Musk einen beachtlichen Anteil des Unternehmens kaufte und somit zum größten Einzelaktionär wurde. Kurze Zeit später machten die Gerüchte, dass er den Konzern vollständig übernehmen wolle, die Runde, bis dieses Ereignis tatsächlich im Oktober eintrat. Seit dem Kauf vergeht kaum ein Tag ohne Neuigkeiten rund um Elon Musk und seinen Twitter-Deal: Massenentlassung per Mail, Aufhebung der Trump-Sperre und jetzt auch noch ein Abo-Modell?
Was birgt das neue Abonnement?
Der Milliardär überraschte nun mit seiner neusten Idee, Verifizierungen den Twitter-Nutzern nur noch kostenpflichtig anzubieten. Dadurch kann der blaue Haken, welcher zum eigentlichen Schutz vor Fake-Accounts dient, nur noch innerhalb des Abo-Modells „Twitter Blue“ zur Verfügung gestellt werden. Bislang konnten insbesondere Politiker, Journalisten, Unternehmen und Nutzer mit hoher Reichweite den Verifizierungshaken in allen sozialen Medien kostenlos erhalten. Fraglich blieb, ob besagte Personen tatsächlich nachgewiesen hatten, ob sie hinter dem Profil stecken oder es sich lediglich um das Verteilen eines Statussymbols handelte. Doch nun sollen auch alle anderen Nutzer die Möglichkeit haben, ihr Profil mit einem blauen Haken auszustatten, indem sie das Abonnement „Twitter Blue“ für rund acht Dollar monatlich abschließen.
Ist der kostenpflichtige blaue Haken die Zukunft?
Klar ist: Elon Musk erhofft sich durch den beliebten Haken einen hohen Andrang bei den Abo-Käufen und somit erhöhte Einnahmen. Denn der 44 Milliarden US-Dollar schwere Deal, um Twitter zu übernehmen, kann durch die momentanen Einnahmen nicht refinanziert werden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass vor allem Unternehmen in das Abo-Modell einsteigen werden. Allerdings ist fraglich, ob auch andere Nutzer bereit sind, ihr Geld für die Verifizierung auszugeben. Außerdem warnen Experten, dass nun nicht mehr der eigentliche Zweck der Haken erfüllt werden könne. Dadurch sollen Fake-Accounts nicht mehr als solche erkannt werden und können so ihre falschen Nachrichten leichter verbreiten. Ob sich nun noch mehr Nutzer von der Plattform abwenden werden oder der kostenpflichtige blaue Haken die Zukunft ist, bleibt abzuwarten.