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Wie viele Informationen hat Amazon über seine Kunden?

Katharina Nocun macht für Ihr neues Buch „Die Daten, die ich rief“ den Selbstversuch. Die Datenschutzaktivistin stellt die Anfrage nach Ihren Nutzerdaten bei Amazon, welche gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz jedem Nutzer zusteht.

Amazon ist der Marktführer des Handels im Internet und funktioniert über einen Algorithmus, der Kaufvorschläge anhand von Suchanfragen bietet. Hierfür sind insbesondere Daten von Nöten.

Antrag auf Nutzerdaten bei Amazon

Die einstige Politikerin Nocun setzt sich mittlerweile verstärkt für den Schutz der Daten und Privatsphäre im Internet ein. Das Ergebnis der Anfrage ist ein Protokoll aller angesammelten Bestellungen sowie Merklisten für spätere Einkäufe, die Nocun seit ihrer Anmeldung getätigt hat. Auch die „Beinahe-Käufe“ sind für Nocun von Interesse, sodass sie hierfür eine zusätzliche Auskunft anfragt. Tatsächlich werden Nutzern bei Amazon oftmals Werbemails mit ähnlichen Produkten der eigenen Suchanfrage der letzten Tage geschickt.

In einer aufgelisteten Tabelle mit 15.365 Zeilen erhält Nocun ihre umfangreichen Daten zu Klicks auf Anzeigen und Amazon-Werbemails sowie die Suchanfragen der vergangenen Monate. Jede Zeile enthält dabei 50 Spalten. Darunter finden sich Informationen zu Zeiten, Waren und den Artikelnummern. Auch die Webadresse von der aus Nocun zu Amazon gelangt wird hinterlegt.

Amazon speichert Ablauf der Suchanfragen

Dass Amazon verfolgen kann, ob ihre Nutzer mobil oder über den PC aus online sind, sind keine neuen Nachrichten. Interessanter ist die Spalte, die Nocuns Bewegungsabläufe dokumentiert. Beispielsweise wird festgehalten, wie sie ein Buch suchte nachdem sie einen Tweet einer Politikerin gelesen hatte. Auch die Orte der Anmeldungen werden gespeichert. Demnach müsste die Erstellung eines Bewegungsprofils anhand der gesammelten Daten ein Leichtes sein.

Unternehmen wie Amazon, die den Einkauf über eine Quelle zum Nachteil von Einzelanbietern erleichtern, haben sich mittlerweile fest in das alltägliche Leben etabliert. Mit der zunehmenden Bedeutung des Online-Händlers gilt es, die Übersicht über die eigenen Daten zu bewahren. Nocun empfiehlt daher die Abfrage der eigenen Daten und ist sich sicher, dass Löschfristen sowie Verbote für Überwachungen benötigt werden. Auch das anonyme Stöbern im Internet sollte möglich sein.

Quelle: https://bit.ly/2KmkSOm

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