Die Nutzung von sozialen Netzwerken ist heutzutage Fluch und Segen zugleich. So viele Chancen und neue Businesskonzepte sich dadurch ergeben, genauso viele Risiken und potenzielle Nischen für Betrügereien haben sich leider auch in letzter Zeit aufgetan. Aktuell stellt somit der Botspam für Facebook und Instagram ein großes Problem dar, wogegen der Konzern seit letzter Woche endlich hart durchgreift. Doch was sind solche „Bots“ und vor allem, gegen wen oder was klagt Facebook hierbei genau?
Was steckt hinter diesen „Bots“ auf Facebook und Instagram?
Wer kennt sie nicht? Sie werben mit organischer Reichweite, kleinen Preisen und „belästigen“ fast täglich aktive Nutzer auf Facebook und Instagram. Die Rede ist von sogenannten „Bots“, also Anbietern, bei denen sich User ganz einfach und schnell Follower, Likes, Views und Kommentare auf Facebook und Instagram kaufen können.
Der Bestellvorgang ist sehr nutzerfreundlich und für jeden kinderleicht umsetzbar: Der User sucht sich einen Bot-Anbieter aus, wählt sein Produkt in Verbindung mit der Paketgröße aus (zum Beispiel 500, 1.000, 10.000, 50.000 mehr Follower/Likes etc.), fügt noch seinen Instagram-Link zu seinem Profil hinzu und schließt den Bestellprozess mit der Bezahlung ab. Das Ergebnis lässt sich anschließend in Sekundenschnelle auf dem Instagram-Profil beobachten.
Doch so einfach sich dieser Social-Media-Boost umsetzen lässt, umso kritischer ist die Tatsache, dass es sich hierbei nur um Fake-Follower, unauthentisches Engagement und Likes, Views und Kommentare von Fake-Accounts handelt. Verstärkt wurde das Problem unter anderen vor dem Hintergrund, dass mithilfe dieser Technik auch schon Wahlen manipuliert wurden.
Facebook geht mit harter Hand gegen Anbieter von Fake-Accounts vor
Der Kampf von Facebook geht in die nächste Runde: Der Social-Media-Riese verklagt jetzt Anbieter von Fake-Accounts, Likes und Followern. Am 1. März 2019 reichte Facebook somit Klage gegen vier Unternehmen und drei Personen in China ein, die mit gefälschten Konten, Likes und Followern gehandelt haben und damit nicht nur auf den eigenen Plattformen, sondern sogar bei Anbietern wie Amazon, Apple, Google, LinkedIn und Twitter geworben haben. Damit soll jetzt Schluss sein! Facebook toleriert unauthentisches Verhalten nach eigenen Angaben nicht und will künftig in aller Härte gegen den Missbrauch vorgehen.
Die Klage vom 1. März 2019 umfasst daher folgende Punkte:
- Die Erstellung und Werbung des Verkaufs von gefälschten Profilen, Likes und Followern auf Facebook und Instagram
- Die Verletzung des Markenrechts auf den Anbieter-Webseiten
- Das Verwenden von Facebook-gebrandeten Domainnamen für den Betrieb von Webseiten
Darüber hinaus will Facebook fortlaufend weitere Maßnahmen gegen das zunehmend unauthentische Verhalten von Fake-Profilen einsetzen. Dazu gehören zum einen die aktive Löschung von Millionen gefälschter Konten und zum anderen weitere Stilllegungen von Apps, die mit solchen Bots gehandelt haben.