Mit der neuen App wird es möglich sein, Privatpersonen im Stile Yelps zu bewerten. Dies löst bereits vor dem Launch im November Wellen der Empörung aus. Mit einem 5-Sterne-System kann ab November 2015 jeder jeden im Internet bewerten. Gängig ist dieses Bewertungssystem bereits auf der Plattform Yelp, auf der Hotels, Restaurants oder anderen kommerziellen Anbieter bewertet werden können. Peeple will das Verfahren auf Privatpersonen übertragen. Viele haben nun vor allem vor einem Missbrauch und Mobbing-Attacken Angst.
Schlechte Bewertungen können nicht gelöscht werden
Die App wurde von zwei Kanadierinnen entworfen, die, laut eigener Aussage, ganz praktische Ziele damit verfolgen: So soll man beispielsweise bei der Auswahl eines geeigneten Babysitters durch die App die Chance erhalten, sich vorab einen ersten Eindruck über die Person zu verschaffen. Bewertet werden kann prinzipiell jeder, um eine Kritik zu veröffentlichen, ist nur ein Facebook-Account und die Handynummer der Person von Nöten, die bewertet werden soll. Wie auch bei Yelp können die Betroffenen die Kritik nicht verhindern. Schlechte Bewertungen werden zwar erst nach 24 Stunden freigeschalten und sollen dem Bewerteten die Chance geben, das Problem zu klären, lassen sich danach aber nicht mehr löschen. Positive Bewertungen sollen den Gründerinnen zufolge sofort online gehen. Wie üblich werden rassistische oder sexistische Kommentare nicht geduldet. Dennoch liegt die Gefahr des Mobbings nahe.
Es besteht nur eine einzige Möglichkeit, einen Eintrag zu löschen, nämlich wenn die bewertende Person mit ihren Einträgen gegen die Nutzungsbestimmungen der App verstößt oder rassistische oder sexistische Inhalte auftauchen. Daher sehen viele Nutzer momentan die Gefahr des Mobbings und des ungerechtfertigten Rufmords. Sowohl Kollegen als auch Bekannte könnten unwahre und negative Dinge ungehindert veröffentlichen und so dem Ruf der bewerteten Person nachhaltig Schaden zufügen.
Von der Babysitter-App zum Millionenprojekt
Bei den beiden Entwicklerinnen handelt es sich um zwei Kanadierinnen, Julia Cordray und Nicole McCullough. Ihnen zufolge ist die Idee zu der demnächst an den Start gehenden App aus einer persönlichen Notwendigkeit heraus entstanden. So wollte die und ihre Kollegin eine Möglichkeit schaffen, über die sich Referenzen und Informationen über potenzielle Babysitter für ihre Kinder einholen können. Bewertet wird die App, um die momentan großer Ärger entstanden ist, im Augenblick mit 7,6 Millionen US-Dollar.
Quelle: Washington Post