Auf Webseiten treiben sich zahlreiche Bots herum, sowohl „gute“ als auch „schlechte“. Die E-Commerce-Branche leidet derzeit unter Bots, die komplex und schwer zu identifizieren sind. Diese Bots machen knapp 18 Prozent des Traffics auf E-Commerce-Seiten aus, wie Analysten eines Cybersecurity-Unternehmens feststellten. Die gutartigen Bots, wie zum Beispiel der Google-Crawler, verursachen gut 13 Prozent Traffic. Das Problem ist jedoch nicht der Besuch dieser Bots, sondern dass sie manipulieren und der Branche schaden. Wie sich das äußert? In der Mode-Branche beispielsweise sind die Produkte einiger Marken stark limitiert und schnell vergriffen, doch nach Abverkauf sind einige dieser verkauften Produkte meist zu höheren Preisen auf anderen Verkaufsplattformen wie beispielsweise Ebay zu finden. Die Bots kaufen diese Produkte automatisiert und verschaffen den Nutzern demnach einen Vorteil beim Kauf. Andere Bots kopieren Content, ermitteln Preise und das Sortiment anderer Händler und ermöglichen es Händlern dadurch, ihre Waren günstiger anzubieten. Wieder andere Bots übernehmen Accounts von Kunden und betrügen mit Gutscheinen oder Kreditkarten. Sie legen durch zahlreiche Zugriffe die Struktur des Händlers lahm.
Wer steckt dahinter und was kann man als Händler dagegen tun?
Eines vorweggenommen: Wer vermutet, es handele sich um russische Hacker, die hinter den Angriffen stecken, liegt falsch. Die Analysten ermittelten, dass tatsächlich über 60 Prozent der bösartigen Bots aus den USA stammen, 10 Prozent kommen aus Deutschland, 6 Prozent aus Frankreich und knapp 5 Prozent aus China.
Es gibt leider nicht viele Möglichkeiten, um gegen diese Bots vorzugehen. Erstens, weil diese zu komplex geworden sind, als dass man sie einfach blocken könnte und zweitens, weil es – wenn überhaupt – ein Kampf ist, den man nicht endgültig gewinnen kann, schließlich kommen immer mehr Bots hinzu. Wichtig ist, dass man die Bedrohung kennt und fortschrittliche Technologielösungen nutzt, um die eigene Seite „sauber“ zu halten.