Unternehmen haben mittlerweile erkannt, warum sie in Sachen Social Media aktiv sein sollten. Einen Blog nutzen jedoch nur wenige. Dabei bietet er Freiheiten, die Facebook, Twitter und Co. nicht aufweisen. Diese Plattformen können zwar hilfreich sein, um eine große Zielgruppe schnell anzusprechen, doch Unternehmen sind in ihren Möglichkeiten zur Entfaltung eingeschränkter als bei einem eigenen Blog.
Das große Plus von Blogs ist deren Unabhängigkeit, Authentizität sowie Möglichkeit zur Kreativität, sie vermitteln die Persönlichkeit eines Unternehmens besser als eine Profilseite in den sozialen Netzwerken es könnte. Jedoch sollte ein Blog nicht aus einer Laune heraus gestartet werden, denn gutes Bloggen erfordert eine langfristige Zielsetzung sowie die Entwicklung einer Strategie, um diese Ziele zu erreichen.
Unabhängigkeit
Ändern sich der Algorithmus von Twitter oder die Nutzungsrichtlinien von Facebook, hat man als Nutzer keine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen, man hat sich den Regeln des Netzwerks zu unterwerfen oder muss dieses verlassen. Bei Blogs hingegen liegt der Fall anders. Der Betreiber hat die Gestaltung selbst in der Hand, die Kontrolle darüber obliegt also ihm allein. Hier kann sich nicht einfach so der Algorithmus ändern und es gibt keine ungeplanten Veränderungen, da ein eigener Blog autonom und lediglich auf die Beiträge des Betreibers angewiesen ist. Der Betreiber schafft somit etwas eigenes und von Sozialen Medien Unabhängiges. Stößt ein Nutzer auf den Blog, fühlt er sich stärker motiviert, zu schauen, was das Unternehmen noch bietet. Von Facebook-Seiten, die wenig über ein Unternehmen aussagen, kann man das hingegen nicht behaupten.
Die kombinierte Nutzung von Social Media ist im Zusammenhang mit dem Betreiben eines Blogs natürlich auch eine Empfehlung wert, denn einzelne Beiträge können einfach über die sozialen Netzwerke gezielt verbreitet werden und erhalten somit noch mehr Reichweite.
Glaubwürdigkeit und Persönlichkeit
Insgesamt zeugt ein Blog von mehr Kreativität, mehr Einsatz und Glaubwürdigkeit als das Betreiben einer Facebook-Seite. Diese sollte natürlich dennoch vorhanden sein, die Nutzung von Social Media ist heute nahezu ein Muss für Unternehmen. Doch in der Tat kann ein Blog eine Unternehmens-Webseite ungemein aufwerten und ihr insofern auch gesteigerte Relevanz verleihen, als dass mancher Nutzer womöglich regelmäßig die Homepage aufruft, um neue Beiträge zu lesen. Der Blog als solches kann für den Kunden oder Leser demnach einen eindeutigen Mehrwert darstellen und für Unternehmen ein wichtiger Beitrag zur Kundengewinnung und -bindung sein. Auch inhaltlich hat der Blogbetreiber mehr Möglichkeiten, seine Markenbotschaft zu verbreiten. Ein Blog kann der Wissensvermittlung und Information dienen oder Hilfestellungen geben, kann jedoch auch dazu geschaffen werden, eine Möglichkeit der Kommunikation mit Kunden, Usern oder auch Mitarbeitern zu bieten.
Zudem verbindet der Leser mit dem Blog ein Gesicht, eine bestimmte „Identität“ (vor allem wenn regelmäßig dieselben Autoren Beiträge publizieren) und keine gesichtslose Seite im Rahmen der sozialen Netzwerke, die das Unternehmen wenig greifbar macht. Das Unternehmen wirkt dank eines gut betriebenen Blogs nahbarer, persönlicher und seriöser. Um eine bessere Beziehung zu seinen Lesern aufzubauen, sollte die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen, gegeben werden. Interaktion zwischen Unternehmen und Leser ist wichtig, um den Blog mit Leben zu füllen.
Aufwand, der sich lohnt
Natürlich bedeutet all das für Unternehmen zeitlichen und personellen Aufwand, doch dieser kann sich durchaus lohnen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine durchdachte Strategie und Ressourcenplanung. Außerdem kann nur ein fortlaufend und aktiv gepflegter Blog auf Dauer die gewünschten Ziele erreichen. Auch wenn der Traffic phasenweise stagniert, der Erfolg eines Blogs stellt sich nicht von heute auf morgen ein und nicht jeder Beitrag trifft den Geschmack der Leser. Bis ein Blog etabliert ist, kann es einige Zeit dauern, der gewünschte Erfolg tritt wahrscheinlich erst nach einer Zeitspanne von etwa einem Jahr ein.
Wer also nicht bereit ist, das Bloggen als Kommunikationsstrategie mit allen erforderlichen Maßnahmen und Konsequenzen auf lange Sicht zu etablieren, sollte es womöglich lieber sein lassen und seine Zeit und Energie in andere Unternehmens-Projekte stecken.