Kritische Konsumenten dürfte es kaum überrascht haben, was eine Studie der US-Beratungsfirma Gartner jüngst prognostizierte: Im Jahr 2014 werden rund 10 bis 15 Prozent der in Social Media geposteten Rezensionen und Kommentare zu Produkten bzw. Marken – auf neudeutsch – „gefakt“ sein, schätzen die Experten. Längst ist bekannt, dass Firmen eigene Mitarbeiter – aber zunehmend auch Agenturen – beauftragen, das eigene, möglicherweise beschädigte Online-Image durch anonyme Beiträge in Blogs, Networks und Bewertungsportalen aufzupolieren.
Doch nachhaltiges Reputationsmanagement sieht anders aus. Das stellt mittlerweile auch die Rechtsprechung klar, wie ein Blick über den Atlantik zeigt. So verhängte die U.S. Federal Trade Commision (FTC) erst 2011 eine saftige Geldstrafe von 250.000 US-Dollar gegen den Lehrmittelhersteller Legacy Learning Systems. Das Unternehmen hatte in täuschender Absicht von seinen Affiliate-Partnern Online-Rezensionen zu eigenen Produkten erstellen lassen – die traten dabei aber als scheinbar unabhängige Produkt-Tester oder auch als gewöhnliche Kunden auf. Ein Urteil, das vielleicht auch hierzulande als Warnsignal verstanden werden könnte – und Firmen vor selbstverschuldeten PR-Desastern bewahrt.