Was in Indiens Hauptstadt Neu Delhi schon fast zum Alltag gehört, ist in Deutschland undenkbar: Gesichtserkennung im Café. Eine in Indien ansässige Cafékette nutzt seit Kurzem KI-Technologie, die beim Betreten des Ladens ein Foto von den Kunden macht und ihnen ganz automatisch Treuepunkte gutschreibt. Nun plant die indische Regierung außerdem eines der größten Gesichtserkennungssysteme der Welt.
Doch auch bei uns werden private Daten fast überall erhoben, ob am Arbeitsplatz, bei Behörden, im Gesundheitswesen oder beim Surfen und Einkaufen im Internet. Der Einsatz von KI wird, genau wie die Verarbeitung personenbezogener Daten generell, im Rahmen des Datenschutzes und der DSGVO in der EU und in Deutschland wesentlich kritischer gesehen. Vor allem heute zum europäischen Datenschutztag soll die breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert werden.
Verbraucher schützen und sensibilisieren
Initiiert wurde der Datenschutztag bereits im Jahr 2006 vom Europarat anlässlich des Jahrestages des sogenannten „Übereinkommen 108“. Mit diesem Übereinkommen verpflichten sich die jeweiligen Staaten, die Achtung der Rechte und Grundfreiheiten, insbesondere des Persönlichkeitsbereichs, vor allem auch bei der automatisierten Datenverarbeitung zu gewährleisten. Der Datenschutztag wird nunmehr weltweit begangen und außerhalb Europas auch als „Privacy Day“ bezeichnet.
Dabei wollen Regierungen, Parlamente, nationale Datenschutzbehörden und andere Akteure heute die Sensibilisierung für Datenschutz und Privatsphäre stärken. Denn noch immer sind viele Menschen beim Umgang mit persönlichen Daten unvorsichtig oder kennen ihre Rechte diesbezüglich nicht. Auch IT-Führungskräfte sollen den Tag zum Anlass nehmen, um ihre aktuellen Datenschutz-Strategien zu prüfen. Aber auch für die breite Öffentlichkeit und vor allem an Schulen finden heute zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt.